Der Weg des Petrus
Der Kardinalstaatssekretär eröffnet die Ausstellung in der Engelsburg
Kardinalsstaatssekretär Tarcisio Bertone eröffnet am Mittwoch, 6. Februar, in der Engelsburg die Ausstellung »Der Weg des Petrus«, die aus Anlaß des Jahres des Glaubens organisiert wurde. Sie soll ebenso an das II. Vatikanische Konzil erinnern, das vor fünfzig Jahren eröffnet wurde, und an die Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche vor zwanzig Jahren.
»Wenn es sich darum handelt, die allerhöchsten Wahrheiten zu vermitteln, dann muß man Spuren hinterlassen, unter Einsatz des besten, was uns an Hilfsmitteln, Material, Gesten und Worten zur Verfügung steht. Die Kirche ermutigt seit jeher die Liebe zur Kunst«, betont der Kardinal, wobei er einige Hinweise dazu gibt, wie die Ausstellung verstanden werden soll. Er betont, daß »der menschliche und spirituelle Weg des Simon Petrus uns in Erinnerung ruft, daß der Glaube nicht etwa das Ergebnis eines rationalen Prozesses ist, ebensowenig wie irgend ein beliebiges Erbe, das man uns hinterlassen hat, auch wenn es mit Blut errungen wurde. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, das den Menschen dann, wenn es ganz gelebt wird, nicht im unseligen Zustand der Mittelmäßigkeit beläßt.«
Wenn es wahr ist, daß die Geschichte des Apostels Petrus uns alle daran erinnert, wie notwendig der Mut zum Glauben und zur Hoffnung ist, darf man nicht vergessen, so fügt der Staatssekretär hinzu, daß »der christliche Glaube kein kalter und arroganter Besitz ist, den es zu ergreifen gilt, sondern er ist ein Sich-Erobern-Lassen von der Offenbarung, daß Gott die Liebe ist, auf die wir zählen können, trotz aller Gründe zu Mühen, Beschwerden und Sorgen, die uns mitunter an der Gurgel packen wollen.«
Zum Abschluß seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung wandte sich der Kardinal an diejenigen, die nicht glauben, in der Gewißheit, daß »das Christentum inmitten der Mühen des Alltags zur Errichtung einer gesunden Gesellschaft immer ein beharrlicher und zuverlässiger Verbündeter sein wird«. Ebenso, so hob er hervor, wissen alle Demokratien der Welt, daß »sich keine Gesellschaft halten kann ohne einen starken Zusammenhalt unter ihren Mitgliedern, der aus wechselseitigem Vertrauen besteht, aus Bindungen, aus Einsatz für die Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit, die sich dann ausbilden, wenn man die fundamentalen Werte teilt, die auf Forderungen der Vernunft gründen«.